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Benee steering a small boat

Der fast perfekte Zuckerpop

Der Song “Supalonely” von BENEE kann alles, was Pop können muss. Wenn da nur Gus nicht wäre…

Da ist er also. Der nearly perfect sugar sugar Popsong, den die Welt so dringend braucht. Und wer vergeigt es, jedenfalls aus meiner Sicht? Zwei Protagonisten sind schuld: Der unsägliche TikTok-Hype, den keiner über Dreißig, so wollen es die TikTok-Understander meinen, verstehen kann, außer die Pusher selbst. Und zum anderen, ein Typ mit schmierigem Haar, der sich auf eine aufdringliche Art und Weise in den Song drängt, dass es ihn fast gänzlich zerdeppert.

Am Ende des Songs liefert die Reprise doch noch das Happy End auf Raten. Also Ende gut, alles gut? Nicht gut genug, um diesem Song, den ich so gerne mit Tim bequatscht hätte – trotz oder gerade wegen und seiner fast sicher gewährleisteten Ablehnung gegenüber so viel Oberflächlichkeit – eine Folge unseres Podcasts zu widmen. Daraus ist also nichts geworden. Wird nichts werden.

Dennoch, BENEE hat mich mit ihrem Megahit „Supalonely“, wenn man Who-the-Fuck-is-Gus-Dapperton skalpellartig rausschneidet, auf solistischer Linie überzeugt. Ich schmelze bei diesem neuseeländischen Dialekt, mit dem sie Wörter wie Water und Down betont oder schludrig Bubbles weint, musikalisch dahin. Das muss Popmusik einfach leisten! Lässig, oberflächlich und doch das Kernthema Herzschmerz in immer neues Zelophan verpackend. So genial interpretiert BENEE „Supalonely“: gleichzeitig kindlich, verspielt und authentisch, exemplarisch wie ein Weckruf einer neuen musikalischen Generation.

Wenn nur Gus nicht wäre, der mit seinen etwas fettigen Vorschulhaaren die Bubbles aus der Bathtub eine nach der anderen zerplatzen lässt. WIE KANN MAN NUR?, bricht es aus mir heraus, einen so sicheren Besprechungskandidaten so durch den Morast ziehen, dass er an Schmierigkeit und Viskosität zu zerfallen droht. Schade. Over and cut out, Gus!

(Photo credit: facebook.com/BENEE)

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