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Mädchen mit Adidas-Mütze sitzt auf einem Friedhof und betet.

Hip-Hop-Minnesang auf dem Sterbebett

Powfu klettert mit beabadoobee und einer Tasse Kaffee ins death bed und überlebt schweren Herzens allein.

Die Entstehung des Songs “death bed (coffee in your head)” ist an Lässigkeit nicht zu überbieten: Da gibt es irgendwo da Draußen im großen Stream die rauschige Gitarrenaufnahme mit säuselnder Zuckerstimme der philippinischen Rising Star Award-Sängerin Bea Kristi, formely known as beabadoobee. Etwas zu langsam, zu verschleppt, zu süß, zu langweilig, aber irgendwie interessant myspaceesque in ihrer Unaufdringlichkeit.

Und dann kommt Powfu, ebenfalls shooting star aus der canadischen lofi-hip hop-Szene. Die Gitarrennummer mit dem Titel “Coffee” wird gepitched, beschleunigt, verschoben, gelooped und mit einem lässigen Beat versehen; und schon ist ein neues Terrain geschaffen auf dem powfu, als gäbe es nichts Selbstverständlicheres auf der Welt, das Feld mit lässigem Sprechgesang bestellt und sich auch zum mitsingen nicht zu schade ist. Er lässt der Soundspur Zeit und spricht die Dinge linear und ohne doppelten Boden aus.

Vom nahenden, unumgänglichen Tod im death bed und dem Traum to “get to heaven” ist die Rede, um die große Liebe eines Tages dort wiedersehen zu können. Keine Chance, eine Familie zu gründen oder wenigstens die trauernde Angebetete dabei schmachtend beobachten zu können, wie sie mit ihrem Ehemann-to come und ihren noch imaginierten Kindern glücklich durch die Welt spaziert.

Ein Minnesong der Neuzeit, schmachtend, die Liebe überhöhend im Angesicht des allgegenwärtig drohenden Todes. Powfu ist ein Troubadour, der eine weitere Möglichkeit des Hip Hops in den Alltag gerettet hat und die Stile gekonnt und ohne Scheu vor Kitsch, Do-Nots und Scheuklappen mischt und zu etwas wunderbar Zeitgeistigem vollendet.

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